Tauchfahrt in der Schweiz vom 22. - 29.07.2006

Endlich ist es soweit- wir sind auf dem Weg in die Schweiz. Harald fährt mit seinem Bus und voll geladenem Hänger voraus und Rainer im Vereinsbus hinterher. Wie auch im letzten Jahr war Harald schon seit zwei Tagen mit den Vorbereitungen beschäftigt. Einkaufen, den Hänger mit den Pufferflaschen beladen und auch ein gefüllter Kühlschrank wurde im Bus festgezurrt.

Es ist sehr warm und wir bewältigen die Strecke ohne Zwischenfälle oder Staus. Dieses Mal schlagen wir unser Domizil aber nicht mehr auf dem Campingplatz auf. Harald und Ulla haben ein Haus am Aegerisee ausfindig gemacht.

Kurz vor dem Ziel beschließen wir, erst einmal baden zu gehen. Die Mehrheit springt ins Wasser - Hans in Ermangelung einer Badehose in voller Natur. Nach dieser Abkühlung nehmen wir „unser“ Haus in Beschlag. Es ist wie für uns gemacht. Zwei grosse Kellerräume sind gemeinsam schnell eingeräumt. Einer für die Pufferflaschen, die Tauchflaschen, die Kompressoren und die Sauerstoffpumpe. Hier werden die Flaschen gefüllt. Eine grosse Erleichterung im Vergleich zum Vorjahr. Das tägliche, schwere Ent- und Beladen des Autos mit den Kompressoren zum Füllen auf einem entlegenem Parkplatz entfällt. Der zweite Kellerraum wird für unsere Tauchausrüstung genutzt. Hier können wir sogar unsere Anzüge zum Trocknen aufhängen und auch die mitgebrachten Vorräte finden platz.

Anschließend richten wir unsere Schlafplätze ein. Harald und Ulla beziehen das Doppelzimmer und wir verteilen uns im Dachgeschoss. Dort befinden sich zwei grosse Räume mit Matratzen bestückt. Denis befestigt seine Hängematte und schläft auch darin. Dann klären wir den Ablauf des folgenden Tages wie jetzt jeden Abend. Es sind viele Prüfungstauchgänge geplant.

Am Sonntag, nach einem gemütlichen Frühstück fahren wir zum Clauseneck am Zuger See. Alle beginnen mit den Prüfungstauchgängen. Hans und Thomas bemühen sich um Gold. Martin B., Martin J. und Volker um Silber. Außerdem wollen Thomas, Peter und Martin J. Ihr Nitrox-Brevet machen. Ulla übernimmt dafür die Theorieausbildung. Aber nun zur Praxis. Geschwindigkeitskontrollierter Aufstieg wurde geprüft und auch die Wechselatmung. Der Vereiser von Thomas war nicht geplant, wurde aber ohne Probleme im Tauchteam bewältigt.

Am nächsten Tag geht es nach Beckenried an den Vierwaldstätter See. Ein Super-Platz über und unter Wasser. Hans und Thomas setzen unter Wasser eine Boje und müssen diese am Ende des Tauchganges wieder finden. Bei Martin B. Stehen die Sonderzeichen auf dem Programm. Ist schnell erledigt und wir haben einen schönen Tauchgang bis zum Gartenzwerg. Oje, er dreht um und ich muss mit- denn er führt im Rahmen der Ausbildung. Schade, nicht mehr ans Förderband in 14 Meter Tiefe.

Dienstag- und Rainer hat inzwischen die Vorbereitungen für unser Frühstück übernommen. Er backt Brötchen auf und kocht literweise Kaffee. Heute geht es zum Schieferneck und wir schleppen unsere Ausrüstung über einen schmalen Weg zum Tauchplatz. Harald geht mit Martin J. und Rainer ins Wasser. Beim Abstieg verlieren sich die Drei und tauchen vorschriftsmäßig wieder auf. Zweiter Versuch: Das Gleiche und Harald bricht ab- Sicht gleich null. Wir packen zusammen und fahren zum Aergerisee, der ja vor unserer Unterkunft liegt. Drei Autominuten von unserem Haus entfernt liegt ein Parkplatz neben einer kleinen Kapelle. Wir treffen dort einige ortskundige Taucher, die uns einweisen. Und weiter geht es mit den Prüfungstauchgängen. Einen „verunfallten Taucher“ bergen und fünfzehn Minuten in voller Ausrüstung schnorcheln.

Hans und Thomas machen anschließend noch einen Fundive und freuen sich über die Fischsuppe = Streifenbarsche. Am Ende war es dann doch noch ein schöner Tauchtag und der Platz gefiel uns allen gut. Abends sitzen wir nach dem obligatorischen Grillen zusammen und Harald macht das Nachbriefing. Er klärt, was noch besser sein sollte. Natürlich laufen die Abende nicht ganz trocken ab. Die mitgebrachte Zapfanlage für Apfelwein wird gern genutzt, in Maßen- wir wollen morgen ja wieder tauchen.

Mittwoch: Walensee und das Lediwrack. Hans und Thomas tauchen von Harald begleitet, nach dem Kompass das Wrack in dreißig Meter an. Eine Boje wird am Wrack befestigt und ist nun an der Wasseroberfläche zu sehen. Die anderen Kursteilnehmer schnorcheln zur Boje und erobern nach einem Freiwasserabstieg das Wrack. Es wird inspiziert und der Tauchgang für gut befunden.

Wir packen und fahren weiter zur Hundloch-Höhle. Sie liegt wild-romantisch-schön am Vägitaler See. Der Höhleneingang ist nur mit Kletterei verbunden zu erreichen. Die Ausrüstung müsste zum Einstieg geschafft und vor Ort montiert werden. Nach Besichtigung des Einstiegs ist schnell klar, dieser Tauchgang findet mangels Wasser nicht statt.

Also weiter ans andere Seeufer und Picknick machen, in der Sonne dösen und relaxen. Hier herrscht eine himmlische Ruhe, die plötzlich von einem Schmerzensschrei unterbrochen wird. Peter hat einen Grashüpfer gefangen und musste feststellen, dass der sich gut wehren kann.

Donnerstag- wir fahren noch einmal nach Beckenried. Die Sicht ist zur Zeit in vielen Seen nicht gut, aber hier geht es noch. Hans und Thomas übernehmen heute und morgen im Rahmen ihrer Ausbildung die gesamte Tauchplanung. Sie überwachen abwechselnd die Prüfungstauchgänge der anderen Teilnehmer. Harald ist im Hintergrund immer dabei, um notfalls eingreifen zu können. Wieder tauchen Martin B. und ich zusammen. Er muss einen Aufstieg ohne Zuhilfenahme der Flossen bewältigen. Das klappt genauso gut, wie die Peilung an der Wasseroberfläche und das Antauchen unter Wasser des von Hans vorgegebenen Ziels. Und dieses Mal waren wir dann auch am Förderband und in der Badewanne. Also ein gelungener Tauchgang. Überhaupt kommt trotz der Prüfungen der Tauchspaß nicht zu kurz. Dafür ist immer genug Zeit eingeplant.

Auch für unser leibliches Wohl ist bestens gesorgt. Zwei Kühlboxen, eine für kalte Getränke und die zweite für Käse, Wurst und Björns selbst gebackenes Brot sind immer dabei.

Unser letzter Tauchtag. Wir fahren noch einmal zur Kapelle. Thomas brieft uns. Die Prüfungen beginnen mit der Apnoe-Übung. Silberanwärter 7,5 und Goldkandidaten 10 Meter tief. Harald setzt in 20 Meter Tiefe eine Boje. Er sichert in voller Ausrüstung von unten und Rainer von oben. An der Boje wird auf die entsprechende Tiefe abgetaucht, ohne Sediment aufzuwirbeln. Anschließend werden die letzten Prüfungen getaucht. Jetzt wird endlich auch das tägliche Rätselraten beendet. Haben wir die Prüfungstauchgänge nun bestanden oder nicht? Natürlich haben alle bestanden.

Am Samstag reisen die erfolgreichen Kandidaten im Vereinsbus ab. Björn, Harald und ich bleiben noch eine Woche. So habe ich die Gelegenheit das vereinseigene Wing-Jacket ausgiebig zu testen. Dafür ist mehr als nur ein Tauchgang nötig. Eine interessante Erfahrung. Die Lage im Wasser ist anders- waagerecht und daher gewöhnungsbedürftig. Auch mit dem Doppelgerät zu tauchen ist neu für mich. Aber nach einigen Tauchgängen fühle ich mich mit der neuen Ausrüstung wohl und sicherer ist es mit zwei getrennten Systemen im Kaltwasser auch.

Diese Vereinsfahrt hat mir viel so Spaß gemacht, dass ich mich gleich für den nächsten Sommer wieder angemeldet habe.

Susanne Hüttmann

 

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